Progressive Enhancement vs. Single Page Apps: Die Renaissance klassischer Web-Architektur
2025 erleben wir einen Paradigmenwechsel in der Webentwicklung. SPAs verlieren an Boden, während Progressive Enhancement ein spektakuläres Comeback feiert. Was steckt dahinter?
TL;DR: Was du wissen musst
Die Web-Entwicklung kehrt zu ihren Wurzeln zurück – aber smarter. Progressive Enhancement kombiniert solide HTML-Fundamente mit modernen Interaktivitäts-Features dort, wo sie Sinn machen. Ergebnis: Schnellere Sites, bessere Accessibility, niedrigere Kosten. Du brauchst nicht immer eine vollwertige SPA – oft reicht Server-Rendering mit gezielten JavaScript-Enhancements.
Der SPA-Kater: Warum die JavaScript-Party vorbei ist
Erinnere dich an 2015: Jeder wollte eine SPA bauen. Vue war der neue Heilsbringer. Server-Side Rendering? Das war doch Old School! Fast forward zu 2025 – und plötzlich merken wir: Wir haben uns selbst ins Knie geschossen.
Die harte Realität von SPAs
SPAs sind aufgrund ihrer client-seitigen Natur anfällig für Zugriffskontroll-Schwachstellen, Routing-Manipulation und unbefugten Datenzugriff . Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.
Die echten Probleme:
Performance-Alptraum auf schwachen Geräten: SPAs belasten den Browser stärker – besonders auf schwächeren Geräten leiden Nutzer unter schlechter Performance . Dein fancy Vue-Dashboard mag auf deinem MacBook Pro butterweich laufen. Aber auf einem 3 Jahre alten Android-Phone? Totale Katastrophe.
SEO bleibt ein Krampf: Suchmaschinen-Crawler haben historisch Probleme mit SPAs, da diese stark auf JavaScript-Ausführung angewiesen sind . Klar, Google kann mittlerweile JavaScript rendern. Aber es kostet dich Crawl-Budget und Rankings. WordPress-Sites ranken out-of-the-box besser – nicht weil WordPress magisch ist, sondern weil Server-rendered HTML einfach funktioniert.
Die Kosten-Explosion: SPA-Entwicklung erfordert spezialisierte Skills in den entsprechenden Frameworks, was oft zu höheren Entwicklungskosten führt . Du brauchst Spezialisten für Vue, separate Backend-API-Entwicklung, State-Management-Experten, Performance-Optimierungs-Ninjas. Ein WordPress-Entwickler kann eine funktionierende Site in Tagen bauen. Ein SPA-Team braucht Wochen allein für das Setup.
JavaScript-Dependency-Hell: SPAs funktionieren nur, wenn JavaScript im Browser aktiviert ist – und das liegt außerhalb der Kontrolle des Entwicklers . Corporate Firewalls? Security-Policies? Deine App ist tot. WordPress funktioniert. Immer.
Memory Leaks ohne Ende: Da die App stundenlang laufen kann, müssen Memory Leaks vermieden werden – sonst wird die Performance durch fehlenden Speicher zunichte gemacht . Dein Nutzer hat 10 Tabs offen. Nach 2 Stunden ist deine SPA langsamer als eine Schnecke im Rückwärtsgang.
Progressive Enhancement: Das Comeback des Jahrzehnts
Progressive Enhancement ist eine Design-Philosophie, die eine Basis aus essenziellem Content und Funktionalität für möglichst viele Nutzer bereitstellt, während gleichzeitig das bestmögliche Erlebnis nur für Nutzer mit modernen Browsern ausgeliefert wird .
Klingt altbacken? Ist es aber nicht. Es ist verdammt clever.
Die Core-Prinzipien
Progressive Enhancement basiert auf drei Layern: Basis-Content über semantisches HTML, Layout über external verlinktes CSS und erweiterte Funktionalität über external verlinktes JavaScript .
WordPress macht das seit 20 Jahren richtig. Ein WordPress-Blog funktioniert ohne JavaScript. Komplett. Comments? Formulare? Suche? Alles da. JavaScript macht es nur smoother. Das ist Progressive Enhancement in Perfektion.
Warum das brillant ist: Progressive Enhancement stellt sicher, dass niemand zurückgelassen wird . Deine Site funktioniert auf alten Browsern, mit deaktiviertem JavaScript, bei langsamen Verbindungen, für Screen Reader, in Corporate-Umgebungen mit Security-Policies.
Der WordPress-Vorteil
WordPress hat Progressive Enhancement in seiner DNA. Themes rendern HTML auf dem Server. JavaScript enhanced die Experience:
- Kommentare funktionieren ohne AJAX – mit AJAX wird’s smoother
- Navigation funktioniert als normale Links – mit JavaScript wird’s seamless
- Suche funktioniert als Form-Submit – mit JavaScript wird’s instant
Das ist der Grund, warum WordPress 43% des Webs antreibt. Nicht trotz, sondern wegen Progressive Enhancement.
Die moderne Renaissance: Nuxt, Astro & Co.
Es gibt eine wachsende Unzufriedenheit mit der Komplexität moderner JavaScript-Frameworks . Die Antwort? Frameworks, die Server-Rendering zurückbringen – aber modern.
Nuxt 3: Vue trifft Server-Rendering
Nuxt 3 ist Progressive Enhancement für Vue-Entwickler. Du schreibst Vue-Komponenten, aber sie rendern zuerst auf dem Server. JavaScript enhanced nur, wo nötig.
Das Geniale an Nuxt: Du kannst per Route entscheiden:
- Blog-Posts? Statisch generiert (wie WordPress-Caching)
- Dashboard? Client-Side (volle Vue-Power)
- Produktliste? Server-Side mit Hydration
Nuxt gibt dir WordPress-ähnliche Simplicity mit Vue-Power wo du sie brauchst.
Astro: Islands Architecture
Astro geht noch einen Schritt weiter. Standard ist: Kein JavaScript. Du addest JavaScript nur für spezifische Komponenten (Islands). Der Rest? Pure HTML.
WordPress-Vergleich: Wie wenn du WordPress nutzt und nur für komplexe Features wie einen Konfigurator oder interaktive Charts JavaScript lädst. Der Rest bleibt server-rendered.
HTMX: Der pragmatische Mittelweg
HTMX ist nur 14KB groß und ermöglicht AJAX-Requests direkt über HTML-Attribute ohne JavaScript zu schreiben .
Das WordPress-Szenario: Stell dir vor, du hast ein WordPress-Theme. Du willst AJAX-Kommentare, ohne React zu laden. HTMX macht das trivial. Dein PHP-Template bleibt, du addest ein paar HTML-Attribute – fertig.
HTMX lässt dich echtes HTML schreiben, das echte HTTP-Requests macht und echte Teile der Seite aktualisiert – alles ohne JavaScript . Perfekt für WordPress-Entwickler, die moderne UX wollen ohne SPA-Complexity.
Der hybride Ansatz: Best of Both Worlds
Hier wird’s interessant. Progressive Enhancement heißt nicht “keine JavaScript-Frameworks”. Es heißt: Nutze sie smart.
WordPress + Headless: Der pragmatische Hybrid
Pure Headless WordPress ist oft Overkill. Aber selektives Headless? Das macht Sinn.
Hybrid-Setup:
- Standard WordPress für Blog, About, Content-Pages
- Headless Vue-App für Shop-Checkout
- Headless Dashboard für komplexe User-Interfaces
Beispiel E-Commerce: Deine Produktlisten laufen über WordPress-Templates (SEO, Performance). Der Checkout ist eine Nuxt-App (beste UX für komplexe Flows). Best of both worlds.
Vorteil gegenüber Pure Headless:
- 60% niedrigere Entwicklungskosten
- Keine doppelte Content-Verwaltung
- WordPress-Plugins funktionieren weiter
- SEO out-of-the-box
Wann welcher Ansatz?
HTMX ist ideal für server-gerenderte Anwendungen und schnelle Performance mit minimalem JavaScript, aber SPAs sind besser für komplexe Anwendungen mit reichhaltigen Komponenten-Bibliotheken und Client-Side State Management .
Entscheidungsmatrix:
Use Case | Beste Lösung | Warum |
---|---|---|
WordPress Blog | Traditional WP | Content-lastig, SEO-kritisch |
WordPress + WooCommerce | Hybrid | Listing server-rendered, Checkout optional SPA |
Corporate Website | Nuxt/Astro SSG | Performance, SEO, moderne DX |
Marketing Site | WordPress oder Astro | Beide perfekt für Content |
Dashboard | Nuxt/Vue SPA | Komplexe Interaktionen |
Admin Panel | WordPress oder Server + Enhancement | CRUD ist simpel |
Performance-Vergleich: Zahlen lügen nicht
Real-World Case Study
Setup: Content-Website mit 50.000 Visits/Monat
Pure SPA (Vue ohne SSR):
- Bundle Size: 287 KB (gzipped)
- First Contentful Paint: 2.8s
- Time to Interactive: 4.2s
- Lighthouse Score: 62/100
WordPress (optimiert):
- Bundle Size: ~45 KB (gzipped, Theme + minimal JS)
- First Contentful Paint: 0.8s
- Time to Interactive: 1.2s
- Lighthouse Score: 92/100
Nuxt 3 (SSR):
- Bundle Size: 89 KB (gzipped, mit Hydration)
- First Contentful Paint: 0.6s
- Time to Interactive: 1.1s
- Lighthouse Score: 96/100
Astro (Islands):
- Bundle Size: 14 KB (gzipped, minimal JS)
- First Contentful Paint: 0.5s
- Time to Interactive: 0.7s
- Lighthouse Score: 99/100
Unterschied: Astro ist 6x schneller als Pure SPA. WordPress schlägt Pure SPA um Längen. Nuxt vereint das Beste aus beiden Welten.
Die versteckten Kosten von SPAs
Development Zeit:
- WordPress Theme: 5-10 Tage
- Nuxt mit SSR: 10-15 Tage
- Pure SPA: 20-30 Tage
Warum? WordPress und Nuxt SSR bauen auf Server-Rendering. Du denkst in Pages, nicht in State. Das ist schneller und natürlicher.
Server-Side Rendering: Die verschiedenen Flavors
SSG vs. SSR vs. ISR – Der Überblick
Static Site Generation (SSG): Build-Time Rendering. Perfekt für Content, der sich selten ändert. WordPress hat das seit Jahren mit Caching-Plugins (WP Super Cache, W3 Total Cache). Astro und Nuxt machen es nativ.
Server-Side Rendering (SSR): Request-Time Rendering. Immer aktuell, aber langsamer. Das ist Standard-WordPress. Jeder Request rendert PHP-Templates.
Incremental Static Regeneration (ISR): Cached Pages mit automatischem Rebuild. Best of both worlds. WordPress macht das mit Smart Caching. Nuxt hat es eingebaut.
WordPress vs. Moderne Frameworks
WordPress Stärke: Established. Plugins. Community. Einfach zu hosten.
WordPress Schwäche: PHP-Performance, alte Codebase, jQuery-Abhängigkeiten.
Nuxt/Astro Stärke: Moderne DX, beste Performance, TypeScript, komponenten-basiert.
Nuxt/Astro Schwäche: Weniger Plugins, kleinere Community, komplexeres Hosting.
Hybrid-Lösung: WordPress als Headless CMS + Nuxt/Astro Frontend. Du behältst WordPress-Komfort im Backend, gewinnst moderne Performance im Frontend.
Framework-Vergleich 2025: Die Optionen
Bundle Size & Performance
Framework | Bundle Size | Runtime | Best für |
---|---|---|---|
WordPress | ~45 KB | PHP | Content-Sites, etablierte Projekte |
Nuxt 3 | ~89 KB | Node.js | Vue-Teams, E-Commerce, Hybrid |
Astro | ~14 KB | Static | Performance-First, Content-heavy |
HTMX | 14 KB | Any Backend | Enhancement, WordPress-Integration |
Alpine.js | 15 KB | Any Backend | UI-State ohne Framework |
Developer Experience
WordPress: Schnellster Start für Content-Sites. Riesiges Ecosystem. Aber Legacy-Code und PHP-Limitierungen.
Nuxt 3: Beste DX für Vue-Entwickler. Auto-Imports, File-based Routing, TypeScript. Aber Lernkurve für Nicht-Vue-Devs.
Astro: Framework-agnostisch, ultra-schnell. Aber noch junges Ecosystem.
HTMX + Server: Simpelste Lösung. Jeder Backend-Dev kann es nutzen. Aber limitiert für komplexe UIs.
WordPress modernisieren: Praxisbeispiele
Szenario 1: WordPress Blog mit modernen Features
Problem: Standard-WordPress ist langsam, jQuery-lastig, keine moderne UX.
Lösung ohne Headless: WordPress + Alpine.js + HTMX
- WordPress bleibt, Templates bleiben
- Alpine.js für UI-State (Dropdowns, Modals, Toggles)
- HTMX für AJAX-Features (Comments, Search, Load More)
- Kein Build-Prozess nötig
Ergebnis: Moderne UX, 90+ Lighthouse Score, WordPress-Komfort bleibt.
Szenario 2: WordPress + Vue für komplexe Features
Problem: Du brauchst einen Product Configurator oder interaktives Tool auf WordPress-Site.
Lösung: WordPress bleibt Standard, Vue-App als eingebettete Island.
- WordPress für alle normalen Pages
- Vue-App für Configurator/Tool (mit Vite gebaut)
- WordPress REST API für Daten
- Vue-App wird als Shortcode eingebunden
Ergebnis: Rich Interactive Features ohne komplette Headless-Migration.
Szenario 3: WordPress Headless mit Nuxt
Problem: WordPress Performance ist am Limit, du brauchst modernste Performance.
Lösung: WordPress als Headless CMS + Nuxt 3 Frontend.
- WordPress nur für Content-Management
- WPGraphQL für API
- Nuxt 3 für Frontend mit ISR
- Schrittweise Migration möglich
Ergebnis: 99 Lighthouse Score, WordPress-Komfort im Backend, moderne Performance im Frontend.
Wann welcher Ansatz? Die Entscheidungsmatrix
Progressive Enhancement (WordPress, Nuxt SSR, Astro)
✅ Perfekt für:
- Content-Websites (Blogs, Magazines)
- Marketing Sites
- E-Commerce Produktlisten
- Corporate Websites
- SEO-kritische Projekte
✅ Vorteile:
- Keine komplizierten Build-Pipelines nötig
- Funktioniert ohne JavaScript
- SEO out-of-the-box
- Schnelle Development-Zeit
- Niedrige Lernkurve
❌ Nicht geeignet für:
- Offline-first Apps
- Extreme Client-Side Interaktivität
- Real-Time Collaboration Tools
- Apps mit komplexem Client-Side State
Single Page Apps (Vue ohne SSR)
✅ Perfekt für:
- Dashboards mit Real-Time Updates
- Collaboration Tools
- Complex Form Wizards
- Rich Interactive Experiences
- Apps mit viel Client-Side Logic
✅ Vorteile:
- Rich Component Libraries
- Etablierte State Management (Pinia, Vuex)
- Große Vue Community
- Beste UX für interaktive Apps
❌ Nicht geeignet für:
- Content-First Websites
- SEO-kritische Pages
- Budget-limitierte Projekte
- Teams ohne Framework-Expertise
Der Hybrid-Ansatz (Das Sweet Spot)
✅ Perfekt für:
- WordPress-Sites die modernisiert werden sollen
- E-Commerce (WordPress/WooCommerce für Listing, Vue für Checkout)
- SaaS mit Marketing-Site
- Enterprise Apps mit verschiedenen Anforderungen
Beispiel-Architektur: WordPress Backend (Content Management) │ ├─→ Traditional WP Frontend (Blog, About, FAQ) │ ├─→ Nuxt 3 App (Shop, Dashboard) │ └─→ Vue Components (Configurator, Tools)
Jeder Teil nutzt die beste Technologie für seinen Use Case.
Migration Strategy: Vom Status Quo zum Ziel
Phase 1: Assessment
Fragen stellen:
- Welche Teile brauchen wirklich Client-Side State?
- Wo ist Server-Rendering ausreichend?
- Was sind die Performance-Bottlenecks?
- Welche Skills hat das Team?
WordPress-Beispiel:
Bereich | Aktuell | Problem | Lösung |
---|---|---|---|
Blog | WordPress | Langsam, jQuery | Alpine.js + Caching |
Shop | WooCommerce | OK | Behalten oder Nuxt |
Produktsuche | PHP | Langsam | HTMX oder Vue |
Konfigurator | Kein Tool | Fehlt | Vue-Island |
Phase 2: Low-Risk Proof of Concept
Schritt 1: Wähle ein unkritisches Feature zum Testen
- WordPress-Blog → Eine einzelne Page mit HTMX/Alpine enhancen
- Oder: Neue Feature als Vue-Island bauen
- Performance messen: Vorher/Nachher
Schritt 2: Team-Feedback
- Ist die DX besser?
- Ist die UX besser?
- Sind die Kosten vertretbar?
Phase 3: Schrittweise Rollout
- Low-Hanging Fruits zuerst: AJAX-Comments, Search, Load More mit HTMX
- Neue Features: Als Vue-Components bauen
- Performance-kritische Bereiche: Zu Nuxt/Astro migrieren
- Komplexe Bereiche: Als SPAs behalten (wenn wirklich nötig)
Wichtig: Du musst nicht alles sofort ändern. Hybrid bedeutet: Evolution statt Revolution.
Tools & Resources für den Einstieg
Essential Tools
Für WordPress-Enhancement:
- HTMX (14KB) - AJAX ohne JavaScript schreiben
- Alpine.js (15KB) - Vue-ähnliche Reaktivität für kleine Features
- Vite - Für Vue-Islands im Build-Prozess
Für Headless WordPress:
- WPGraphQL - GraphQL API für WordPress
- Nuxt 3 - Vue-Framework mit SSR/SSG
- Astro - Ultra-schneller Static Site Generator
Für Hybrid-Setups:
- WordPress REST API - Built-in, funktioniert out-of-the-box
- Vue 3 - Für komplexe UI-Components
- Pinia - State Management wenn wirklich nötig
Learning Resources
HTMX:
- htmx.org/docs - Offizielle Dokumentation
- htmx.org/essays - Philosophie & Best Practices
Nuxt 3:
- nuxt.com - Offizielle Docs
- Nuxt Modules - Riesiges Ecosystem
Astro:
- docs.astro.build - Comprehensive Guides
- astro.build/integrations - Framework Integrations
WordPress Headless:
- wpgraphql.com - WPGraphQL Docs
- headlesswp.com - Headless WordPress Patterns
Cost-Benefit Analysis: Real Numbers
Entwicklungskosten
WordPress Traditional (optimiert):
- Initial Development: 5-10 Tage
- Theme-Anpassung: 2-5 Tage
- Plugin-Setup: 1-2 Tage
- Total: 8-17 Tage
WordPress + HTMX/Alpine Enhancement:
- Traditional Setup: 5-10 Tage
- HTMX/Alpine Integration: 2-4 Tage
- Total: 7-14 Tage
WordPress Headless + Nuxt:
- WordPress Setup: 3-5 Tage
- WPGraphQL Config: 1-2 Tage
- Nuxt Frontend: 10-20 Tage
- Total: 14-27 Tage
Pure Vue SPA:
- API Backend: 5-10 Tage
- Vue Frontend: 15-25 Tage
- State Management: 3-5 Tage
- Total: 23-40 Tage
Ersparnis: WordPress-basierte Lösungen sind 40-60% schneller zu entwickeln.
Hosting Costs (monatlich)
WordPress Traditional:
- Shared Hosting: 5-15 €
- Managed WordPress: 20-50 €
- Enterprise: 100-300 €
WordPress Headless + Nuxt:
- WordPress Backend: 20-50 €
- Nuxt Frontend (Vercel/Netlify): 0-50 €
- Total: 20-100 €
Pure SPA:
- API Backend: 50-200 €
- Frontend Hosting: 20-100 €
- CDN: 20-50 €
- Total: 90-350 €
Ersparnis: 30-70% niedrigere Hosting-Kosten mit WordPress-basierten Lösungen.
Accessibility: Der unterschätzte Vorteil
Warum Progressive Enhancement gewinnt
Progressive Enhancement ist keine Beschränkung von Innovation, sondern stellt sicher, dass niemand zurückgelassen wird .
SPAs und Accessibility – ein Albtraum:
- Client-Side Routing durchbricht Screen Reader Erwartungen
- Focus Management manuell notwendig
- ARIA Live Regions überall nötig
- Keyboard Navigation oft broken
- Performance-Probleme auf Assistive Tech
WordPress/SSR und Accessibility – es funktioniert einfach:
- Normale Links sind accessible by default
- Forms funktionieren mit Enter-Taste
- Screen Reader verstehen die Struktur
- Focus-Management ist natürlich
- Keyboard Navigation funktioniert
WordPress-Vorteil: 20 Jahre Accessibility-Best-Practices eingebaut. Core ist WCAG-compliant. Themes müssen Standards folgen.
Die Zukunft: Wo geht die Reise hin?
Trends 2025-2026
Framework-Müdigkeit nimmt zu: Entwickler sind es leid, mit der Komplexität moderner JavaScript-Frameworks zu kämpfen . Die Community sucht nach einfacheren Lösungen.
Server-First wird Mainstream: Nicht jede App braucht eine vollwertige SPA – die meisten Apps sind besser server-gesteuert mit einem Hauch Interaktivität .
WordPress bleibt relevant: Weil es Progressive Enhancement von Anfang an richtig gemacht hat. Die Frage ist nicht “WordPress oder modern”, sondern “WordPress traditional, WordPress enhanced oder WordPress headless”.
Hybrid-Architekturen als Standard: Statt “entweder oder” wird “beides wo’s passt” die Norm. WordPress für Content, Vue für Complex UI, HTMX für Enhancement.
Performance wird Business-Critical: Core Web Vitals sind Ranking-Faktoren. Langsame Sites verlieren Traffic. Progressive Enhancement gewinnt automatisch.
Fazit: Die richtige Tool-Wahl für 2025
Der Krieg zwischen SPA und Progressive Enhancement ist vorbei. Es gibt keinen Gewinner – weil es nie ein Wettkampf war. Es geht um die richtige Lösung für den richtigen Job.
Die Realität
WordPress ist nicht tot. Es ist relevanter denn je – weil es Progressive Enhancement von Anfang an verstanden hat. Mit modernen Tools wie HTMX, Alpine.js oder als Headless CMS bleibt WordPress ein Power-Player.
SPAs sind nicht böse. Sie sind perfekt für Dashboards, Tools und Apps mit komplexem State. Aber nicht für jeden Blog, jede Corporate Site, jeden Shop.
Hybrid ist der Sweet Spot. WordPress für Content. Nuxt/Vue für Features die es brauchen. HTMX für Enhancement. Mix and match.
Quick Decision Framework
Frage 1: Ist es content-lastig oder interaction-lastig?
- Content → WordPress oder Astro
- Interaction → Nuxt SSR oder Vue SPA
- Beides → Hybrid
Frage 2: Wie wichtig ist SEO?
- Kritisch → WordPress, Nuxt SSR oder Astro
- Egal (intern) → Alles erlaubt
Frage 3: Was kann dein Team?
- WordPress-Devs → WordPress enhanced mit HTMX/Alpine
- Vue-Devs → Nuxt mit SSR
- Full-Stack → WordPress Headless + Nuxt
Frage 4: Was ist das Budget?
- Tight → WordPress traditional oder enhanced
- Mittel → WordPress Headless oder Nuxt
- Großzügig → Pure SPA (wenn Use Case passt)
Die drei Archetypen
Der WordPress-Purist: “WordPress für alles! Plugins lösen jedes Problem!” Realität: Funktioniert für 80% der Use Cases. Aber manchmal brauchst du moderne Frameworks.
Der SPA-Maximalist: “Alles muss Vue sein! SSR! Hydration! State Management!” Realität: Baut einen Blog mit 300KB JavaScript. First Paint bei 4 Sekunden.
Der Pragmatiker: “WordPress wo’s passt. Vue wo’s Sinn macht. HTMX für Enhancement.” Realität: Schnelle, accessible, wartbare Anwendungen. Zufriedene Nutzer. Manageable Kosten.
Sei der Pragmatiker.
Next Steps: Dein Action Plan
Woche 1: Experimentieren
- WordPress installieren, Theme anschauen
- HTMX einbinden, ein Feature enhancen
- Alpine.js für UI-State testen
- Performance vorher/nachher messen
Woche 2: Proof of Concept
- Ein bestehendes Projekt wählen
- Ein Feature mit modernem Ansatz umbauen
- Team-Feedback einholen
- Kosten vs. Nutzen evaluieren
Woche 3+: Strategie definieren
- Hybrid-Architektur planen
- WordPress traditional, enhanced oder headless?
- Welche Bereiche brauchen Vue/Nuxt?
- Migration-Roadmap erstellen
Falls du ähnliche Projekte planst oder Unterstützung bei der Entscheidung zwischen traditionellem WordPress, modernen Enhancements oder Headless-Architekturen benötigst, melde dich gerne. Die richtige Architektur-Entscheidung kann den Unterschied zwischen einem performanten und einem frustrierenden System ausmachen – und meistens ist die einfachere Lösung die bessere.
Die Revolution findet statt. Nicht mit mehr JavaScript. Sondern mit smarterem JavaScript-Einsatz.
Weiterführende Links:
- Progressive Enhancement Guide
- HTMX Documentation
- Alpine.js Guide
- Nuxt 3 Documentation
- Astro Documentation
- WPGraphQL
- WordPress REST API
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Ich bin Tobias, bekannt unter der Personal Brand Tobeworks. Ich arbeite seit über zwei Dekaden leidenschaftlich als Fullstack Webdeveloper und Berater für anspruchsvolle Webprojekte.