Plesk Mail-Fehler: User unknown in virtual mailbox table lösen

Blog Veröffentlich am 01.09.25

Plesk Mail-Fehler gelöst: “User unknown in virtual mailbox table” bei externem E-Mail-Hosting

Wenn dein Server zu schlau für sein eigenes Wohl ist


Kennst du das? Du verwaltest mehrere Domains auf deinem Plesk-Server. Alles läuft reibungslos, doch plötzlich tritt ein merkwürdiger Fehler auf: Du kannst von einer auf dem Server gehosteten Domain keine E-Mail an eine andere Domain senden, die ebenfalls auf diesem Server liegt.

Statt einer erfolgreichen Zustellung erhältst du eine frustrierende Fehlermeldung zurück:

Recipient address rejected: User unknown in virtual mailbox table

Der Versand an externe Adressen wie @gmail.com funktioniert tadellos, aber die interne Zustellung schlägt fehl. Wenn dir dieses Szenario bekannt vorkommt, bist du hier genau richtig.

Die Ursache ist oft eine simple Fehlkonfiguration in Plesk, die besonders dann auftritt, wenn du die E-Mails einer Domain über einen externen Anbieter wie Microsoft 365 oder Google Workspace laufen lässt.

Das Kernproblem: Dein Server ist zu schlau für sein eigenes Wohl

Die Fehlermeldung User unknown in virtual mailbox table bedeutet, dass dein Mailserver (Postfix) die E-Mail nicht zustellen kann, weil er das angegebene Postfach in seiner lokalen Konfiguration nicht findet.

Aber warum sucht er überhaupt lokal? Hier liegt der Knackpunkt: Wenn du eine Domain in Plesk anlegst, um eine Website zu hosten, aktiviert Plesk standardmäßig auch den lokalen Mail-Dienst für diese Domain. Dein Server geht also davon aus, dass er auch für den Empfang und die Verwaltung aller E-Mails dieser Domain zuständig ist.

Das führt zu folgendem Problem:

  1. Du sendest eine E-Mail von domain-A@dein-server.de an kontakt@domain-B.de
  2. Dein Server erkennt, dass domain-B.de ebenfalls auf ihm gehostet wird
  3. Anstatt die öffentlichen MX-Einträge zu prüfen (die auf Microsoft 365 oder Google zeigen würden), versucht er eine Abkürzung und will die E-Mail direkt lokal zustellen
  4. Da das Postfach kontakt@domain-B.de aber nicht auf dem Plesk-Server, sondern beim externen Anbieter existiert, schlägt diese lokale Zustellung fehl

Der Server findet den Benutzer nicht in seiner “virtual mailbox table” und lehnt die E-Mail ab.

Kurz gesagt: Dein Server versucht, eine interne Zustellung durchzuführen, obwohl die E-Mails extern verwaltet werden.

Die Lösung: Den lokalen Mail-Dienst in Plesk deaktivieren (in 60 Sekunden)

Die Lösung ist zum Glück denkbar einfach. Du musst deinem Server lediglich mitteilen, dass er für die E-Mails der betroffenen Domain nicht zuständig ist. Das zwingt ihn, sich wie jeder andere Server im Internet zu verhalten und die öffentlichen MX-Einträge zu verwenden.

Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. In Plesk anmelden

Logge dich in dein Plesk-Administrationspanel ein.

2. Domain auswählen

Navigiere zu Domains (oder Abonnements) und wähle die Domain aus, deren E-Mails extern gehostet werden (in unserem Beispiel domain-B.de).

3. E-Mail-Einstellungen öffnen

Klicke auf den Reiter “E-Mail” und anschließend auf die Schaltfläche “E-Mail-Einstellungen”.

4. Den entscheidenden Haken entfernen

Du siehst nun ein Kontrollkästchen mit der Beschriftung “Mail-Dienst auf dieser Domain aktivieren”. Deaktiviere diese Option.

5. Speichern

Klicke auf “OK”, um die Änderung zu übernehmen.

Das war’s auch schon! Von nun an wird dein Server bei E-Mails an diese Domain die korrekten MX-Einträge abfragen und die Nachrichten erfolgreich an deinen externen E-Mail-Provider zustellen.

Der Fehler User unknown in virtual mailbox table gehört damit der Vergangenheit an.

Pro-Tipps für die Praxis

Mehrere Domains gleichzeitig bearbeiten

Wenn du mehrere Domains mit externem E-Mail-Hosting hast, wiederhole diesen Vorgang für jede betroffene Domain.

MX-Einträge überprüfen

Stelle sicher, dass die MX-Einträge deiner Domain korrekt auf deinen externen E-Mail-Provider zeigen:

domain-B.de.    MX    10    mail.protection.outlook.com

DNS-Propagation abwarten

Nach Änderungen an MX-Einträgen kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis diese weltweit aktualisiert sind.

Fazit

Dieser scheinbar komplexe Fehler hat eine überraschend einfache Lösung. Das Problem liegt nicht am Mailserver selbst, sondern an der Art, wie Plesk standardmäßig mit Domains umgeht.

Einmal verstanden, lässt sich der Fehler in wenigen Klicks beheben und tritt auch nicht wieder auf. Dein Server verhält sich danach wie gewünscht und respektiert die externen MX-Einträge.

Falls du ähnliche Server-Probleme hast oder Unterstützung bei der Konfiguration komplexerer Mail-Setups benötigst, melde dich gerne. Solche “Kleinigkeiten” können den Unterschied zwischen einem funktionierenden und einem frustrierenden System ausmachen.